Freitag, 3. September 2010

鱼玄机 Yu Xuanji (ca. 844-869)

Yu Xuanji


暮春有感寄友      Berührt vom Frühlingsabend, an einen Freund geschickt

莺语惊残梦,       Pirolgezwitscher weckt mich aus Traumfetzen auf   
轻妆改泪容。       Ich überschminke leicht die Tränenspuren auf meinem Gesicht
竹阴初月薄,       Durch die Bambusmatten scheint schwach der neue Mond
江静晚烟浓。       Der Fluss ist still, der Abendnebel liegt dicht
湿觜衔泥燕,       Schwalben tragen Lehm in ihren feuchten Schnäbeln
香须采蕊蜂。       Bienen sammeln Pollen von duften Blütenstengeln
独怜无限思,       Einsam beklage ich meine grenzenlose Sehnsucht
吟罢亚枝松。       Und sage mein Gedicht zu Ende auf unter Kieferzweigen

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