Mittwoch, 12. Januar 2011

王微 Wang Wei (1600-1647)

王微

庚申秋夜,予卧病孤山,闲读虎关女郎秋梦诗,
怅然神往,不能假寐。漫赋一绝并纪幽怀。予已
作木石人,尚不能无情,后之览者,当如何也?

In einer Herbstnacht im Jahr Gengshen (1620) lag ich krank in Gushan. Als ich zu meiner Unterhaltung das Gedicht "Herbsttraum" von der jungen Frau aus Huguan las, wurde ich von Schwermut befallen und konnte nicht schlafen. Beiläufig verfasste ich ein vierzeiliges Gedicht, um meine geheimsten Gefühle aufzuzeichnen. Obwohl ich ein empfindungsloser Mensch geworden bin, bin ich doch nicht frei von Emotionen. Wie wird es wohl den Lesern nach mir ergehen?

孤枕寒生好梦频,Mein einsames Kissen ist kalt, oft habe ich schöne Träume
几番疑见忽疑真。Ein paar Mal wähnte ich dich zu sehen, schon bilde ich mir ein, du seist echt
情知好梦都无用,Ich weiß genau, dass schöne Träume sinnlos sind
犹愿为君梦里人。Und dennoch wünsche ich mir, der Mensch in deinen Träumen zu sein

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