Montag, 19. September 2011

秋瑾 Qiu Jin (1875-1907)

Qiu Jin


如此江山                   Ru Ci Jiang Shan

萧斋谢女吟《愁赋》,An diesem trostlosen Ort schreibt Frau Xie das "Kummergedicht"
潇潇滴檐剩雨。         Von den Dachbalken tröpfelt versiegender Regen
知已难逢,                Gute Freunde sind schwer zu finden
年光似瞬,                Die Zeit rinnt vorbei
双鬓飘零如许。         Wie wirr meine beiden Knoten doch sind
愁情怕诉,                Ich habe Angst, von meiner Schwermut zu sprechen
算日暮穷途,             Es wird Nacht und ich bin am Ende meines Weges
此身独苦。                Bin einsam und deprimiert
世界凄凉,                Elende Welt
可怜生个凄凉女。      Habt Erbarmen mit ihr, sie hat eine elende Tochter geboren

曰归也归何处?         Ich sage mir: kehre zurück, doch wohin kann ich gehen
猛回头,                   Jäh drehe ich mich um
祖国鼾眠如故。         Mein Heimatland ist noch immer im Tiefschlaf
外侮侵陵,                Von außen wird es von Eroberern schikaniert
内容腐败,                Nach innen ist es korrupt
没个英雄作主。         Es wird von keinem Helden geführt
天乎太瞽!                Ach Himmel, wie blind du doch bist
看如此江山,             Du siehst diese Flüsse und Berge
忍归胡虏?                Und lässt es zu, dass Fremde sie an sich reißen
豆剖瓜分,                Die Opferschale wird zerlegt und aufgeteilt
都为吾故土。             All das passiert meinem Vaterland

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