Dienstag, 8. März 2011

侯承恩 Hou Cheng’en (ca. 1722)


春闺                     Frühling im Frauengemach


迩来多病起常迟, Seit kurzem bin ich häufig krank und stehe oft spät auf
懒对青菱理鬓丝。 Träge schaue ich die Wasserlinsen an, ordne meine seidenen Knoten
檐铁乍惊幽梦觉, Das Windspiel am Dachvorsprung schreckte mich jäh aus einem Sorgentraum auf
心情惟恐落花知。 In meinem Herzen fürchte ich nur, die gefallenen Blüten könnten es wissen
江天雁断书千里, Im Himmel über dem Fluss trägt eine Wildgans den Brief eintausend Li ans Ende der Welt
庭树春深绿满枝。 Der Baum im Hof steht mitten im Frühling voller grüner Zweige
风景恼人禁不得, Die Schönheit der Landschaft ärgert mich, ich halte es kaum aus
倚栏聊复试题诗。 Lehne mich flüchtig ans Geländer und versuche erneut, ein Gedichtthema zu finden

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